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Marketing Checkliste für kleine Unternehmen mit kleinem Budget

Die aktuelle Blogparade der Ragazzi Group hat mich dazu verleitet nun doch noch mal einige Marketingideen zusammenzufassen, die sich vor allem an junge Unternehmen oder kleine Unternehmen mit begrenzten Budget richten.

Oft gerate ich an Personen die den Mut aufbringen ein Unternehmen zu gründen oder vor Energie sprühen um ihr eigenes „Ding“ durch zuziehen. Mit dieser Personengruppe arbeite ich eigentlich am liebsten. Allerdings ist der Start in der Regel nie glatt und zielgerichtet. Stolpersteine und kleinere Rückschläge kommen wohl in jedem Startup mal vor. Dann kann es vorkommen, dass sich diese Ereignisse auf die Motivation des Gründers auswirken. Kommt dazu noch eine Auftragsflaute wird oft gerne auch relativ schnell der Weg in die falsche Richtung gestellt und die Anfangsmotivation geht flöten.

Meiner Erfahrung nach verkraften aber neue Unternehmen, die vor Aufträgen gar nicht wissen wie sie diese abarbeiten sollen, diese Rückschläge am schnellsten.

Deshalb rate ich den Einzelunternehmern und Unternehmen immer, sich nicht nur aufs Tagesgeschäft zu konzentrieren. Für die Zukunft planen und frühzeitig auf Kundenjagd gehen heißt die Devise.

Wie werbe ich als kleines Unternehmen denn effektiv?

Die Praxis zeigt, dass gerade die kleinen Betriebe zwar oft fleißig arbeiten, aber ein proaktives Marketing als teuer und ineffizient ablehnen. Man kann aber auch mit kleinem Geldbeutel an seinem Erfolg arbeiten. Deshalb möchte ich die Aufgabenstellung der Blogparade für den Sponsor Staffmarket umsetzen. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen Freelancer und Handwerker, Dienstleister und was es sonst noch alles gibt.

Die zentrale Frage der Aufgabenstellung war:

Stell dir vor du hast ein Kampagnen Budget von 1000 Euro. Wie würdest du vorgehen?
Was würdest Du mit dem Geld anstellen um auf Dein / ein Unternehmen, oder Projekt aufmerksam zu machen?
In welche Maßnahmen würdest Du das Geld stecken und warum?

Wie sieht die Antwort aus?

Es gibt keinen Königsweg. Jedes Unternehmen ist individuell. Allerdings haben Unternehmen und Gründer viel Zeit und nur relativ wenig Geld. Schließlich müssen laufende Aufwendungen bezahlt werden und schließlich sind ja auch die Lebenshaltungskosten zu decken. Aus diesem Grund führe ich meine Checkliste so, als ob der Umsetzter die notwendige Arbeitszeit nicht bezahlen muss. Kommen nämlich Angestellte fürs Marketing ins Spiel, dann ist das Budget vermutlich deutlich schneller ausgeschöpft. Fremde Hilfe durch diverse Berater ( SEO, Social Media, Druck, Grafikdesign, Webdesign, etc) ist teuer. Unter gewissen Voraussetzungen können zwar Fördermittel wie das Gründercoaching Deutschland die Kosten deutlich reduzieren. Meiner Erfahrung nach nehmen dies aber vor allem die falschen Personen in Anspruch.

Kommen wir also zum Kernpunkt. Wie gehe ich vor und steigere mit nur mit 1000 Euro Budget meinen Bekanntheitsgrad.

Marketing Checkliste

Einige Punkte sind ziemlich generell gehalten, da für die unterschiedlichen Branchen und Bereiche einfach auch verschiedenen Anforderungen vorherrschen. Die meisten Punkte lassen sich aber übertragen und ich hoffe es finden sich zumindest ein paar Tricks in der Kiste die für alle Arten von Unternehmen gelten.

Viele Punkte können weitgehend OHNE bestehende eigene Webseite, Blog oder Social Media Aktivität durchgeführt werden. Allerdings geht es damit natürlich unter Umständen besser und schneller, wenn man hier schon aktiv ist. Natürlich muss man auch immer unterscheiden, ob das Unternehmen im B2B oder B2C Markt unterwegs ist. Der Einfachheit halber habe ich das aber nicht noch einmal zusätzlich getrennt.

Marktauftritt schärfen – Alleinstellungsmerkmale finden

Gleich zu Beginn wohl der wichtigste Punkt überhaupt. Überlege dir treffende und einzigartige Werbeaussagen die herausstehen, dich von der Konkurrenz unterscheiden und beim Kunden kleben bleiben. Und damit meine ich wirkliche Unterschiede. Alleinstellungsmerkmale wie „besserer Service“ oder „individuelle Beratung“ sollten eine Selbstverständlichkeit sein und werden vom Kunden auch als Selbstverständlichkeit erwartet. Damit kann man sich heute nur schwer von der Konkurrenz absetzen.

Also noch einmal hinsetzen und zusammen mit Freunden, Kollegen und Kunden (!) die Hausaufgaben machen. Es geht zwar auch ohne, aber die Erfahrung hat doch gezeigt, dass eine cleveres Konzept später sehr viel Zeit und Geld sparen kann. Wer hier Hilfe braucht, den möchte ich noch einmal auf das Gründercoaching Deutschland  oder andere Fördermittel verweisen, mit dem sich diese Konzeption auch mit kleinem Geldbeutel einkaufen lässt.

Das Umfeld bearbeiten

Das direkt Umfeld des Gründers bezeichne ich gerne als 3F. Das steht für „family, friends, fools“ („Familie, Freunde und Verrückte“) und ist meistens die erste Anlaufstelle bei Geldsorgen… Aber gerade diese Leute eignen sich nicht nur als Geldgeber, sondern auch für die eigene Werbung.

  • Erzähle deinen 3Fs regelmäßig was du machst, damit diese die Ohren nach potentiellen Kunden offen halten können
  • Bitte deine Bekannten deine Dienste weiterzuempfehlen
  • Frage alle um dich herum nach Kontakten von potentiellen Kunden
  • Biete einen Finderlohn für neue Kunden oder Kontakte zu potentiellen Interessenten
  • Statte alle mit Werbematerial aus, welches du vielleicht schon rumliegen hast
  • Erweitere deine privaten Freundeskreis durch Stammtische / Feiern und erzähle allen was du beruflich machst bzw. was das für Probleme löst
  • Kontaktiere alle früheren Kollegen, Kommilitonen, Mitschüler und erzähle was du jetzt anbietest und wobei du helfen kannst

Kundenbeziehungen nutzen

Die bestehenden Kunden sind nicht nur ideale Feedbackgeber, sondern auch perfekte Werbemittel.

  • Frage deine Kunden nach einer Empfehlung
  • Melde dich bei alten Kunden und erzähle Ihnen was du mittlerweile kannst und welche Spezialangebote du hast
  • Starte einen Newsletter und Frage deine Kunden ob du kostenlose Tipps geben darfst
  • Frage deine Kunden nach einer Kooperation in der PR um vielleicht eine gemeinsame Meldung an eine lokale Zeitung rauszugeben
  • Erstelle kostenlose Analysen für deine Kunden, erzähle Ihnen was das für Vorteile hat und statte diese mit einer Handlungsempfehlung aus
  • Schreibe frech in die Signatur jeder deiner Emails deine Werbung für besondere Aktionen
  • Biete deinen Kunden ein kostenloses Bonusprogramm oder VIP Package an, wenn Sie dich weiterempfehlen

Kontakte aufbauen und Marke verbreiten

  • Gehe auf Messen, Kongresse und Stammtische und Seminare um deine Zielgruppe zu treffen
  • Sponsor einen Klienten mit deinen eigenen, kostenlosen Leistungen gegen Werbung auf einer seiner Veranstaltung
  • Werde Mitglied in einem Verein oder den Wirtschaftsjunioren
  • Verteile deine Visitenkarte bei jeder Gelegenheit
  • Arbeite dich durch die Foren deiner potentiellen Zielgruppe und gebe kostenlose Tipps ohne deine Leistungen zu bewerben
  • Kommentiere auf Blogs und beteilige dich an der Diskussion
  • Schreibe Fachartikel und veröffentliche diese auf PR Seiten wie www.online-artikel.de
  • Versuche deine Fachartikel als Gastartikel auf Blogs und Zeitungen zu vermarkten
  • Verlinke bei jeder Gelegenheit auf deine Webadresse
  • Erstelle eine Zusammenfassung von Daten oder eine kleines Cheatcheat und verteile es kostenlos in deiner Zielgruppe
  • Gebe Seminare in der Volkshochschule oder bei der IHK
  • Suche dir Kooperationspartner die dir Aufträge vermitteln können, weil Sie die gleiche Zielgruppe haben
  • Überlege dir welche Unternehmen die gleiche Zielgruppe haben, stelle dich vor und Frage nach einem Mentoring
  • Lese Fachbücher, fasse die wichtigsten Punkte in einem Summary zusammen und stelle diese deinen Kunden zur Verfügung
  • Gehe sicher, dass du in diversen Telefonbüchern und Branchenverzeichnissen im Internet gelistet bist
  • Gehe regelmäßig in einen Coworking Space zum Netzwerken
  • Suche dir Kooperationspartner die deine Leistungen in Ihre Werbekampagne integrieren
  • Knüpfe Kontakte zu Freiberuflern, die einen Dienst anbieten der sich mit deinem ergänzen lässt
  • Baue deine Google Places Seite aus und veröffentliche so viele Infos wie möglich
  • Wenn es zu deiner Zielgruppe passt und du Zeit hast täglich Inhalte zu veröffentlichen, erstelle eine Facebook Page und lade alle deine Freunde ein.
  • Schreibe alle deine Facebook Kontakte persönlich an und bitte Sie deine Seite zu liken bzw. stelle Ihnen deine Finderlohn für Aufträge vor
  • Mache das gleiche bei allen anderen sozialen Netzwerken
  • Erstelle dir einen Twitter Account und folge allen Leuten die in deiner Branche einen guten Ruf haben
  • Kontaktiere die lokale Presse und frage einen Redakteur ob du ihn mit einem kostenlosen Beitrag unterstützen kannst
  • Schreibe Anleitungen und HowTo’s für deinen eigenen Blog oder Webseiten
  • Werde Mitglied in verschiedenen Verbänden die mit deinem Thema zu tun haben
  • Verweise auf deine Mitgliedschaft in den Verbänden und Vereinigungen und versuche dich als Sprecher auf Konferenzen und Veranstaltungen
  • Schreibe auf Xing bekannte Branchengrößen an, stelle kurz deine Idee vor und Frage nach Feedback

Neukunden finden und ansprechen

  • Überlege dir, wie und wo deine Zielgruppe Ihre Kunden gewinnt und schalte dort Werbung
  • Biete eine kostenlose Beratung oder ein kostenloses Produkt an, das du als Aufhänger nutzen kannst
  • Suche potentielle Kunden, schreibe Verbesserungsvorschläge, rufe an und stelle diese kostenlos zur Verfügung
  • Suche regelmäßig auf Jobbörsen nach Stellenausschreibungen. Unternehmen die schon länger eine Stelle besetzen wollen akzeptieren vielleicht auch einen Freiberufler
  • Antworte auf Anzeigen in Jobbörsen wie Staffmarket, elance.com, projektwerk.de oder twago.de und stelle einen eindeutigen Mehrwert genau deines Angebotes heraus, den es nur bei dir gibt

 

Marketingbudget ausschöpfen

Jetzt wird es teuer

  • Schicke lustige Dinge die ansatzweise was mit deinen Diensten zu tun haben an potentiellen Kunden und Medien die über dich berichten könnten
  • Lasse dir einen Flyer erstellen und verschicke diesen mit einem persönlichen Brief an ausgewählte Firmen mit einer ähnlichen Zielgruppe
  • Starte eine Regionale Online Werbekampagne über Adwords
  • Lasse dir ein professionelle Visitenkarte erstellen die herausstechen
  • Wenn du Zeit hast viel zu schreiben lasse dir einen Blog erstellen und fülle ihn über einen längeren Zeitraum regelmäßig mit Inhalt
  • Veranstalte ein Gewinnspiel und versuche dies in der lokalen Presse und Facebook zu platzieren
  • Buche unser RegioBox Paket für Regionale Onlinewerbung :)
  • Suche dir die 5 bekanntesten Blogger in deinem Themenbereich und frage nach einem kostenlosen Testbericht im Austausch für dein Produkt / Dienstleistung

 

Wenn das Budget auf 1000 Euro beschränkt wäre
Mein persönlicher Tipps für ein neues low-budget Unternehmen wäre eine Kombination aus den oben genannten Punkten um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen und viel, viel Zeit und Geduld:

  • Bestelle ein Webhostingpaket mit beschreibendem Domainnamen ( 60 Euro )
  • Suche dir auf Graphicriver.net ein Design für deine Visitenkarten aus (20 Euro)
  • Lass dir von einem Designer eine druckfähige Vorlage machen (50 Euro)
  • Gehe zu Flyeralarm und lass dir deine Visitenkarten drucken (50 Euro)
  • Suche dir auf Themeforest.net ein html Template für deine Webvisitenkarte heraus (20 Euro )
  • Kaufe dir bei Textbroker für 100 Euro die Minimalausstattung an Content für die Webseite
  • Finde einen Webdesigner der dir aus der Vorlage und deinem Text eine kleine Webseite mit leicht lesbaren Kontaktdaten und euren Vorteilen bastelt ( 100 Euro )
  • Suche dir den SEO deines Vertrauen und gebe Ihm 100 Euro für ein paar Linkquellen in die du eine Webseite eintragen kannst
  • Suche dir ein paar Multiplikatoren in deiner Umgebung und biete ihnen eine Win-Win Situation. Das kann ein Freund mit vielen Freunden sein, der gegen Amazon Gutscheine ein paar Mal auf Facebook deine Dienste vorstellt oder eine lokale Größe mit guten Kontakten die du zum Essen einlädst 100 Euro
  • Vereinbare mit deinen ersten 5 Kunden ein umfangreiches Feedbackgespräch gegen eine Prämie (Gutschein, etc)  und erarbeite wie du dein Produkt noch besser auf Kundenwünsche abstimmen kannst. Biete eine Lösung für die Probleme deiner Kunden. ( 200 Euro )
  • Miete dich einen Monat in einem Coworking Space in deiner Umgebung ein um schnell an Kontakte zu kommen (200 Euro )
  • Oder buche unser RegioBox Paket für Regionale Onlinewerbung :) Wir kümmern uns dann schnell und zuverlässig um alles was mit Online Marketing zu tun hat

Natürlich lassen sich an diese Liste noch viele weitere Punkte anhängen. Für eine erste Orientierung reicht es aber locker aus. Das Beispiel ist jetzt eigentlich für einen regionalen Dienstleister geeignet. Überregionale Handelsunternehmen, Bars oder völlig andere Geschäftsmodelle haben natürlich andere Anforderungen.

Stop! Warum fehlt da …?

Einige klassische Marketingideen fehlen in meiner Liste. Warum? Weil ich glaube, dass es effektivere Methoden gibt. Einfach Flyer zu drucken und in der Tankstelle auszulegen oder einen Anhänger bedrucken zu lassen finde ich persönlich einfach für junge Unternehmen nicht optimal. Dazu gehört auch der obligatorische Werbeeintrag in der lokalen Wochenzeitung und ähnliche kostenlose Werbeblätter. Diese Maßnahmen können  bestimmt später zum Marketing-Mix gehören. Aber dann bitte nur, wenn schon ein gewisser Bekanntheitsgrad erreicht ist und die Anzeige einen Vorteil für den Kunden bietet.

Darüber hinaus ist die Liste schon lang genug, dass vermutlich gar nicht genug Zeit übrig bleibt. Jeder der alle Punkte umgesetzt hat, kann sich dann immer noch mit weiteren Werbeideen beschäftigen. Meiner Erfahrung nach kommen aber nur die wenigsten so weit, weil die Kunden schließlich auch betreut werden müssen…

Euer Feedback!
Für weitere Ideen, Anregungen, Kommentare und Feedback freue ich mich immer sehr. Wie sehen das andere?

Oliver ist Gründer der upbox GmbH und Online schon aus Leidenschaft. Potential des Internets und generell das Leben im Internet sind meine Schwerpunkte.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. 1000 Euro als Startinvestition für den Existenzgründer ist ein wenig unterdimensioniert. In den meisten Fällen sind wohl eher um die 5000 fürs Jahr anzuraten. Dafür bekommt man dann zumindest die Grundausstattung, wie Firmenlogo, Geschäftsausstattung, erste Flyer (wobei hier der Verweis auf günstige Drucker wie flyeralarm sinnvoll ist). Viel wichtiger ist allerdings ein Marketingkonzept, das die einzelnen Komponenten effektiv einsetzt – sonst ist auch das niedrigste Budget sinnlos verpulvert. Auch wichtig: gerade die Mittel, die man am Anfang erstellt, behält man dann weiter bei – deshalb gibt es heute auch einige größere Firmen, denen ihr Erscheinungsbild nicht wirklich passt.

  2. Moin,
    die Aussage: „Einfach Flyer zu drucken und in der Tankstelle auszulegen oder einen Anhänger bedrucken zu lassen finde ich persönlich einfach für junge Unternehmen nicht optimal.“
    sehe das etwas differenzierter. Sicher sind Flyer nicht für alle Branchen ein Werbemittel, das tatsächlich Kunden bringt. Aber es gibt durchaus gute Gründe für Werbeflyer, die natürlich immer zielorientiert ausgegeben werden sollten. Zum Beispiel gehören Pizzaflyer und Folder für Ferienwohnungen auf jeden Fall dazu, wenn die leckere Pizza nicht vergeblich auf Genießer warten soll oder die Ferienwohnung unbesetzt bleibt, weil sie in keiner Touristinfo ausliegt. Ob man Printwerbung parallel zum Onlinemarketing einsetzt und welche, ist tatsächlich branchen- und zielgruppenabhängig.
    Flyer und Folder gibts hier übrigens in Superqualität und preiswert: http://www.entwurf-satz-druck.de

    Ansonsten, vielen Dank für die vielen guten Tipps! 😉

    LG gcs

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